Die Kälte feiern – Wintertraditionen weltweit

Die Kälte feiern – Wintertraditionen weltweit

England:

An Weihnachten dreht sich alles überwiegend um das Essen. Von Putenbraten und in Speck umwickelte Würstchen bis hin zu Pastinaken und Cranberry-Soße ist alles dabei. Alles muss zeitlich perfekt abgestimmt sein, damit die Kerzen auf dem Christmas-Pudding angezündet sind, bevor die Queen ihre Rede beginnt! Natürlich werden auch hier viele Geschenke ausgetauscht.

Der Winter endet dann am Pancake-Day, an dem alle mehr Pfannkuchen essen als im gesamten restlichen Jahr. Dieser Tag ist außerdem der Countdown für Ostern.

Österreich:

Trotz der niedrigen Temperaturen lieben die Österreicher es, im Winter Zeit draußen zu verbringen. Sehr beliebt bei den Einheimischen ist hier das Heurigen-Zusammenkommen – das sind traditionelle Weinkneipen in den Wäldern rund um die Stadt.                                                                                Im Januar verändert sich jedoch die Atmosphäre und die Ballsaison beginnt. Das heißt, Männer und Frauen kleiden sich dem Anlass entsprechend förmlich und besuchen einen der vielen berühmten Wiener Bälle. Da man in Läden ganz unkompliziert das entsprechende Outfit kaufen oder leihen kann, gibt es keinen Grund, nicht auch das Tanzbein zu schwingen.                       

Mexiko:

Nacht der Radieschen: Der mexikanische Bundesstaat Oaxca hat eine einzigartige Wintertradition, die sich in einem jährlichen Fest mit dem Namen „Nacht der Radieschen“ niederschlägt. Seit dem 23. Dezember werden drei Tage lang unzählige Radieschen mit Figuren geschnitzt und in der Stadt ausgestellt, eine riesige Menschenmenge anziehen und selbst in der Kälte eine Wahnsinnsstimmung hervorrufen. Bei diesem Wettbewerb werden die Preise für die besten Radieschen verliehen. 

Island:

Der dünn besiedelte Inselstaat steckt voller Magie – viele der Einwohner halten die Existenz des sogenannten Hulduvolks (dazu gehören u.a. Elfen und Trolle) zumindest nicht für ausgeschlossen. Klar, dass diese Wesen auch zu Weihnachten (isländisch “Jol”) eine wichtige Rolle spielen. Ab dem 12. Dezember steigen die 13 Jólasveinar – Weihnachtskerle – nacheinander aus den Bergen hinab zu den Menschen. Waren sie in vergangenen Zeiten eher gruselige Gesellen, stellen Kinder heutzutage jeden Abend ihre Schuhe auf die Fensterbank und die Trolle hinterlassen kleine Geschenke und Süßigkeiten. Aber Schabernack treiben sie immer noch gerne, ihre Namen geben erste Hinweise: Þvörusleikir – Löffel-Lecker; Hurðaskellir – Türen-Schlager; Bjúgnakrækir – Wurst-Stibitzer und Skyrgámur – Skyr-Schlecker.
Unartigen Kindern lassen die Kerle eine faulige Kartoffel im Schuh und wer es ganz schlimm treibt, muss sich vor Gryla, der Mutter der 13, in Acht nehmen: Die Riesin steigt aus dem Bergen hinab und frisst Kinder, die nicht brav waren. Ähnlich wie die Jol-Katze, das gigantische Haustier von Grýla: Sie verschlingt alle, die keine neue Kleidung geschenkt bekommen haben – eine Sage, die die Menschen dazu anhalten soll, ärmeren Mitmenschen neue Kleidung zu schenken.
Auch Bücher spielen in Island besonders an Weihnachten eine wichtige Rolle. Traditionell erhält jeder Isländer zu Weihnachten mindestens ein Buch. Wenn die Feierlichkeiten am Heiligabend vorbei sind, kuscheln sich alle in ihre Betten und schmökern.    

Dänemark:                    

Wenn die kalte Jahreszeit wieder voll zuschlägt, dann ist Hygge in aller Munde (sofern man es aussprechen kann). Dabei beschreibt der Ausdruck im Prinzip ein Gefühl, ein gemütliches Einkuscheln  in den eigenen vier Wänden, um die kalte, graue Welt außen vor zu lassen. Da denkt man gleich an Kerzen, Kamin, Kissen und ein Winter am Kamin mit Freunden und Familie.

Polen:

Szopka. Bei dieser Tradition strömen dann Menschen aus allen Regionen nach Krakau und präsentieren sich gegenseitig ihre schönsten Krippen. Diese farbenprächtigen Kunstwerke sind der gotischen Krakauer Marienkirche oder dem Wawel Schloss nachempfunden. Von winzig klein bis riesig groß sind alle Facetten vertreten.

Schweden:

Internationale Künstlerteams erschaffen im Januar im nordschwedischen Kiruna beim Snöfestivalen überdimensionale Skulpturen aus Schnee. Was ursprünglich als einmaliges Event zum Start der ersten schwedischen Rakete des Weltraumforschungsprogramms in Kiruna gefeiert wurde, kehrt nun jedes Jahr in die Stadt zurück. Außerdem entsteht nördlich des Polarkreises in Jukkasjärvi jedes Jahr im Winter das Eishotel, in dem Tausende Besucher gern eine Nacht auf Rentierfellen verbringen. In einem jährlich acht Wochen dauernden Ritual werden eintausend Tonnen Eis aus dem Fluss Torneälven geschnitten und von verschiedenen Künstlern zu coolen Eissuiten verarbeitet.

China:

Eine weitere Tradition, die sich auf die Wintersonnenwende bezieht, ist das Dongzhi-Festival. Bei diesem letzten Fest des Jahres gedenkt das chinesische Volk seinen Vorfahren mit Opfergaben wie Höllengeld und Tang Yuan. Tang-Yuan sind gefüllte Klebreisbällchen und werden in einer heißen, gesüßten Suppe serviert, die den ganzen Winter über genossen wird. An dem im Wesentlichen düstersten Tag des Jahres schlemmen die Chinesen auch an Nüssen und Knödeln, Reiskuchen und Reis mit roten Bohnen, nachdem sie alle Rituale und Opfer ausgeführt haben, um die Winterdämonen zu vertreiben.

Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen und habt etwas Neues über die Länder erfahren. Schreibt uns gerne, welches Land euch am meisten überrascht hat. Was fandet ihr am kuriosesten? Wir freuen uns über Eure Kommentare.

Außerdem kommt nächste Woche der zweite Teil. Also seid gespannt auf noch mehr überraschende und kuriose Wintertraditionen. 🙂

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Redaktion

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