5 Tage fern von zu Hause, untergebracht in einer internationalen Begegnungsstätte, mit lauter französischen SchülerInnen um sich herum und allerlei Aufgaben, die man bewältigen muss…

Das bringt die Zeit der Drittortbegegnung ungefähr auf den Punkt. Doch sie ist längst nicht so schlimm, wie man seit Beginn dieses Berichts vermuten mag. Diejenigen unter euch, die französisch bilingual gewählt haben und die Drittortbegegnung noch vor sich haben, dürfte dieser Bericht besonders interessieren. Denn irgendwann in der Oberstufe werdet auch ihr zu einem „Dritten-Ort“, einem Ort in Frankreich oder in Deutschland, reisen und dort gemeinsam mit SchülerInnen eines französischen Gymnasiums ein paar Tage verbringen.

Unsere diesjährige Drittortbegegnung hat vom 08.01.2024 bis zum 12.01.2024 stattgefunden. Mit Frau Tsiakalou als Begleitung und beladen mit Koffer und Gepäck machten wir uns die öffentlichen Verkehrsmittel zunutze und kamen einige Zeit später ohne größere Zwischenfälle am Bahnhof von Straßburg an. Dort erwarteten wir den Bus, der bei seiner Ankunft bereits mit besagten Franzosen bevölkert war und uns schließlich zu unserem Ziel brachte: Niederbronn-les-Bains. Unsere Unterkunft lag direkt neben einer Kriegsgräberstätte des zweiten Weltkriegs, die von unserer Besichtigung nur kurze Zeit verschont blieb. Denn nach einer kurzen Versammlung im Gemeinschaftsraum, bei der uns die grundsätzlichen Regeln für den Aufenthalt mitgeteilt wurden, hat man uns durch die Gräber geführt und etwas über die geschichtlichen Hintergründe dieses Ortes erzählt. Gegessen haben wir jeden Tag mit den Franzosen in der Kantine; an diesem Abend gab es Pizza und Salat.

Dienstag war der erste große Arbeitstag. In mehreren Gruppen bearbeiteten wir unterschiedliche Themen rund um den zweiten Weltkrieg, beispielsweise die Machtergreifung der Nationalsozialisten, die NS-Ideologie oder den Vernichtungskrieg. Immer wieder gab es Pausen, in denen man auf sein Zimmer gehen oder auch Tischtennis spielen konnte. Unsere Ergebnisse haben wir letztendlich am nächsten Tag vor der gesamten Gruppe präsentiert. Wir, die deutschen SchülerInnen mussten selbstverständlich auf französisch reden und die französischen SchülerInnen auf Deutsch. Am Nachmittag machten wir einen Ausflug zur Maginot-Linie, einer Bunkeranlage, die vor dem zweiten Weltkrieg zur Verteidigung gegen die deutsche Armee gebaut wurde. Die langen unterirdischen Korridore führten uns unter anderem in die Kommandozentrale, den Funkraum, sowie Schlafräume und Küche. Der Höhepunkt war jedoch ein riesiger tonnenschwerer Kanonenturm, den man immer noch ein- und ausfahren konnte. Nach der Exkursion neigte sich auch der Mittwoch dem Ende zu. Donnerstag war für uns wieder ein Tag der Arbeit. Diesmal ging es um die Beziehung zwischen den französischen Präsidenten und den deutschen Kanzlern im Laufe der Geschichte. Am Ende haben wir in den jeweiligen Gruppen Rollenspiele vorbereitet, die wir nach dem Abendessen aufführten. Und dann kam auch schon der Tag der Abreise. Gleich nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen und putzten unsere Zimmer. Bis zum Mittagessen wurden noch einige Runden Volleyball gespielt, dann machten wir uns auf die Heimreise.  Nach einigen Komplikationen mit dem Zugverkehr kamen wir alle verspätet, aber trotzdem sicher wieder zu Hause an. Reich an neuen Eindrücken und Erfahrungen lenkten wir unsere Schritte über das Pflaster des Bahnhofs und atmeten die kühle Luft Deutschlands.

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