Eis-Festival und Koleduvane – Wintertraditionen weltweit

Eis-Festival und Koleduvane – Wintertraditionen weltweit

Kolumbien:

In Kolumbien startet die Weihnachts-Saison am 7. Dezember mit dema de las Velitas oder Tag der Kleinen Kerzen.Wie Ihr euch sicher vorstellen könnt, wird an diesem Tag mit vielen, vielen Kerzen gefeiert. Neben Kerzen erhellen elektrische Lichter und Lampions die Gebäude und Häuser im ganzen Land. Der Tag der Kleinen Kerzen verkündet den Vorabend des Festes der Unbefleckten Empfängnis. Bei dieser Vorfeier können Freunde und Familienmitglieder zusammenkommen, um Ihre Beleuchtung zu zeigen.

Australien:

In Australien wird Weihnachten in Shorts und T-Shirt gefeiert, schließlich herrschen hier im Dezember häufig Temperaturen jenseits der Marke von 30 Grad Celsius. Schnee, Glühweinstände und in dicke Kleidung gehüllte Besucher von Weihnachtsmärkten sucht man hier also vergebens. Trotzdem schmücken  sie natürlich ihre Häuser und Gärten und es gibt  auch eine Bescherung. Diese findet aber erst am Morgen des ersten Weihnachtstages statt.

Weihnachten hier heißt aber auch bunter Schmuck an unzähligen Plastiktannen, denn statt echter Weihnachtsbäume kommen bei den meisten Familien reichlich geschmückte Plastiktannen zum Einsatz. Auch an den Hauswänden gilt: Mehr ist mehr! Nach der Bescherung unternehmen viele Familien einen Ausflug an den Strand, wo dann ein gemütliches Picknick oder ein Barbecue-Fest stattfindet.

Kanada:

Der 24. Dezember, dem offiziellen Christmas Eve, wird eher ruhig gefeiert. Socken (Stockings) werden vor den Kamin gehängt, denn das Weihnachtsfest beginnt so richtig erst am 25. Dezember. Traditionell werden Truthahn, Kartoffelbrei und Preiselbeersoße gegessen. Am 26. Dezember Ist Boxing day. Der Name kommt vom Brauch, dass am Tag nach Weihnachten übrig gebliebenes Essen und Geschenke in Kartons („boxes“) verpackt und an Bedürftige verteilt wurde.

Santas Postoffice macht nicht nur Kindern aus Kanada, sondern auf der ganzen Welt eine Freude, indem engagierte Elfen (Mitarbeiter) jeden Brief schriftlich beantworten. Seit 1982 kamen über 20 Millionen Briefe dort an.

Ansonsten lieben Kanadier vor allem Eierlikör und Ballett zur Weihnachtszeit. Laut Statistik trinken sie 5,3 Millionen Liter im Jahr, das Meiste davon im Dezember. Die Aufführung „Der Nussknacker“ ist hier eine weitverbreitete Weihnachtstradition. Das »National Ballett of Canada« mit Sitz in Toronto führt das russische Werk bereits seit 1995 jährlich auf.

Norwegen:

Bei dem Eis-Musik-Festival in Geilo bestimmt die Natur die Musik, denn bei diesem klangvollen Event bestehen sämtliche Instrumente aus gefrorenem Wasser. Schwankende Temperaturen beeinflussen die Qualität des Eises und so ist jedes der Konzerte, die seit 2006 zum ersten Vollmond des Jahres in Geilo in Hallingdal arrangiert werden, ein einzigartiges Klangerlebnis.

Bulgarien:

Am 24. Dezember wird um Mitternacht ein altes Ritual namens Koleduvane zelebriert. Das heißt junge, unverheiratete Männer versammeln sich in einer großen Gruppe und gehen von Haus zu Haus um in besonderen Trachten Weihnachtslieder zu singen. Außerdem symbolisiert das Ritual die Segnung der einzelnen Häuser und soll im kommenden Jahr Gesundheit und Wohlstand bringen.

Am 6. Januar, dem Dreikönigstag der bulgarisch-orthodoxen Kirche werfen die Priester Kreuze in das eiskalte Wasser von Flüssen und Seen. Alle willigen Männer springen dann hinterher und hoffen besagtes Kreuz als Erster zu erreichen. Der Legende nach hat derjenige, der das Kreuz erwischt, im gesamten nächsten Jahr Gesundheit und Wohlstand.

Liberia:

Alter Mann Bayka: Der uns bekannte Weihnachtsmann nimmt in Liberia eine andere Form an: Bekannt als der Alte Mann Bayka oder der Alte Bettler, trägt die einzigartige Figur Lumpen und eine Maske, aber behält den dicken Bauch des Weihnachtsmanns. Doch anstatt Geschenke herauszugeben schlendert Bayka jedoch durch die Straßen der Stadt und bittet um Geschenke.

Japan:

Bereits Mitte Dezember beginnen die Japaner ihren Liebsten kleine Geschenke, sogenannte Oseibos, zu überreichen. Gegen Jahresende kommen Freunde und Kollegen zusammen, um eine ausgelassene Abschlussfeier, Bounenkai, abzuhalten.

Das Weihnachtsfest selbst ist ein noch relativ moderner Brauch. An diesem Tag wird vor allem die Liebe zelebriert und man sieht viele verliebte Pärchen Hand in Hand durch die Stadt schlendern. Zu Heiligabend speisen viele Japaner am liebsten bei Kentucky Fried Chicken – die Fastfood-Kette hat zu diesem Anlass ein ganz besonderes Weihnachtsmenü kreiert.

Um böse Geister zu vertreiben und rein ins neue Jahr zu starten, wird im Rahmen von Oosouji außerdem zum Großputz gerufen und Häuser werden mit Blüten dekoriert.

Zu Omisoka am letzten Tag im Jahr wird eine ganz besondere Speise serviert: lange Soba Nudeln. Werden sie noch vor Mitternacht verzehrt, sollen sie ein langes Leben und finanzielles Glück bescheren. Danach trifft man sich traditionellerweise im Tempel, lauscht 108 Glockenschlägen und lässt Ballons mit persönlichen Neujahrswünschen in den Himmel steigen.

Am Neujahrsmorgen hat das berühmte Wettessen, der Mochi, bei Familienfeiern bereits ein tragisches Ende genommen, da die klebrigen Reisklöße leicht im Hals stecken bleiben können. Jährlich spricht die Feuerwehr also eine Warnung aus und empfiehlt, die traditionelle Speise als Suppe oder nur kleingeschnitten zu verzehren.

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Redaktion

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