Frau Binici über die Zusammenhänge von Biologie und Medizin

Frau Binici über die Zusammenhänge von Biologie und Medizin

Warum haben Sie sich dafür entschieden, Biologie zu studieren?

Ich bin mit Hunden, Katzen, Hühnern, Hasen usw. aufgewachsen. Das Interesse an Tieren reicht deshalb bis in meine Kindheit zurück. Mich faszinierte schon damals nicht nur die Aufzucht der Haustiere, sondern auch deren Entwicklung und Verhalten untereinander. Später begann ich, mich auch mit Kräutern und Nutzpflanzen auseinander zu setzen. Da haben sicherlich meine Eltern, die begeistere Hobbygärtner*innen sind, dazu beigetragen.

Aufgrund meiner Tierliebe wollte ich in meinen jungen Jahren Tierärztin werden. Das habe ich dann aber Richtung Oberstufe wieder verworfen, weil ich aufgrund diverser Nebentätigkeiten festgestellt hatte, dass ich gerne mit Menschen zusammenarbeite. Als dann die Entscheidung fiel, dass ich Lehrerin werden möchte, war von Beginn an klar, dass ich das Fach Biologie studieren werde. Im Leistungskurs damals auf dem Gymnasium begeisterten mich die molekularen Zusammenhänge im menschlichen Körper. Mir wurde damals bewusst, wie viele komplexe Vorgänge im menschlichen Körper gleichzeitig, aufeinander abgestimmt und kontrolliert ablaufen. Ich wollte mehr darüber erfahren!

Wie viel Biologie steckt in der Medizin?

In der Medizin steckt viel Biologie. Gerade im Bereich der Molekularbiologie und Zellbiologie gibt es viele Berührungspunkte. Mediziner*innen müssen selbstverständlich Kenntnisse über den Aufbau von Zellen und die zellulären Vorgänge haben. Auch Kenntnisse über die Genetik, den Aufbau der DNA, die Proteinbiosynthese und auch die Erbgänge (vgl. Mendel) sind für Mediziner*innen wichtig, um z.B. Krankheiten auf bestimmte Ursachen zurückführen zu können. Diese Themen werden übrigens deshalb auch im Medizinstudium gelehrt.

Im Bereich der Botanik, d.h. der Lehre und Wissenschaft von Pflanzen, sind für Mediziner*innen Heilpflanzen auch ein relevantes Thema. Pflanzenheilkunde wird als Teilbereich der Pharmazie (auch: Arzneikunde) angesehen. Sie verbindet neben chemischen und physikalischen auch biologische und medizinische Themen. Um z.B. ein Medikament herzustellen braucht man u.a. Kenntnisse über den Aufbau der Zelle und eben auch Kenntnisse über das Krankheitsbild.

Themenspezifisch zu Medizin; Welche Informationen lassen sich aus dem menschlichen Blut entnehmen?

Dem Blut kann man viele Informationen entnehmen. Schauen wir uns ein Beispiel an.

Wenn wir uns ständig müde fühlen und Kopfschmerzen haben, kann das daran liegen, dass wir zu wenig Eisen im Blut haben. Mithilfe von Eisen wird Sauerstoff, den wir in den Zellen für die Energiegewinnung benötigen, transportiert und im ganzen Körper verteilt. Wenn wir also zu wenig Eisen im Körper haben, können die Zellen nicht ausreichend mit Sauerstoff und damit mit Energie versorgt werden. Das kann u.a. zu Müdigkeitserscheinungen führen.
Um einen Eisenmangel festzustellen entnehmen Ärzt*innen Blut. Anhand der Blutkonzentration und des Eisengehalts (Eisen kann in unterschiedlichen Bindungsformen vorliegen) kann dann der Wert ermittelt werden.

Für die Ermittlung des Eisenwerts musste also vorher bereits klar sein, was die Funktion von Eisen im Körper ist und welche Rolle Sauerstoff spielt. Die Nutzung von Sauerstoff zur Energiegewinnung bezeichnet man Atmungskette. Das sind biochemische Prozesse, die in der Zelle ablaufen. An diesem Beispiel sieht man, dass zelluläre Kenntnisse als Grundlage für die Medizin unglaublich wichtig sind.

Folgt uns gerne auf Insta!

Sarah

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert