Influencer-Marketing – Ein Modell der Zukunft?

Influencer-Marketing – Ein Modell der Zukunft?

Storys, Posts oder Boomerangs – Instagram entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer immer bedeutenderen Werbeplattform. Neben Geschichten aus ihrem Leben teilen die meisten InfluencerInnen fast nebenbei noch die neuen Rabattcodes oder Angebote ihrer WerbepartnerInnen. Egal ob Klamotten, Küchengeräte, Essensmarken oder Technik, alle Produkte finden ihren Platz auf der Seite. Doch was ist das Erfolgsrezept? Und wird es auch in Zukunft so attraktiv bleiben?

Für ältere Generationen, die mit Social Media vielleicht nicht so vertraut sind, mag das Konzept absurd wirken. Menschen teilen ihr Leben und posen dabei zufällig im neuen Badeanzug am Pool. Unauffälliges Marketing? Ganz sicher nicht. Doch darum geht es bei dem Ganzen auch nicht. Die meisten User sind sich auch bewusst, dass sie ständig von Werbe-Posts umgeben sind. Doch stört sie das nicht. Im Gegenteil, ein Großteil gibt sogar an, mindestens einmal ein Produkt durch die Werbung eines/-r InfluencerIn gekauft zu haben.

Was macht das Konzept so erfolgreich?

Entscheidend ist hier nämlich die Kommunikation. Während Models auf Plakaten und in Werbespots unnahbar und „zu perfekt“ scheinen, so wirken Instagrammer und Blogger viel nahbarer. Die Authentizität spielt die entscheidende Rolle. Nur wenn das beworbene Produkt auch zu den Werten und Vorstellungen, die auf dem jeweiligen Profil beworben werden, passt, wirkt die Werbung echt und macht mehr Lust zum Kauf. Ein ausgeklügeltes Konzept, das in den letzten Jahren immer bedeutsamer wurde. Für die Zukunft kann man annehmen, dass dieser Markt noch mehr wachsen wird. Allerdings kann man darüber streiten, ob es wirklich die großen, bekannten Accounts sind, die relevant für WerbepartnerInnen bleiben. Durch die hohe Followerzahl wird es nämlich immer schwieriger, den größten Vorteil dieses Marketings aufrechtzuerhalten: die Nähe zum/zur BotschafterIn, also zum/zur InfluencerIn. Stattdessen kann es für die Marktverantwortlichen schlauer sein, in die kleinen, die sogenannten Micro-InfluencerInnen, zu investieren, die zwar eine kleinere Reichweite haben, aber genau dadurch authentischer und echter wirken und auch mehr Nähe zu ihrer Community wahren können. Auf solchen Accounts werden viel spezifischere Zielgruppen angesprochen, die die zu ihnen passenden Produkte folglich auch eher kaufen würden. Um erfolgreich zu vermarkten, müssen Firmen also verstehen, dass es nicht mehr nur auf auf die Followerzahl, die nackten Statistiken ankommt, sondern, dass die Qualität der Werbebeiträge und die Glaubhaftigkeit dieser eine viel bedeutendere Rolle spielen. Dieses personalisiertere Werbetreiben bestimmt die Zukunft des Influencer-Marketings.

Die Kehrseite darf aber nicht vergessen werden.

Das System hat auch seine Schattenseiten. Im Gegensatz zu traditionelleren Marketingmethoden, bei denen die Grenze zwischen Inhalt und Werbung immer ersichtlich schien, verschmelzen auf Social Media Werbung und Content immer mehr. Man ist mittlerweile in seiner Freizeit einer Dauerwerbung ausgesetzt. Und akzeptiert das bereitwillig. Man kann sogar sagen, dass es nicht nur akzeptiert, sondern sogar genossen wird. Werbung als Unterhaltung, ein Konzept, das gut anzukommen scheint. Doch spätestens wenn die idealen Scheinwelten auf Instagram nur noch durch den Kauf von meist überteuerten Produkten erreichbar scheinen, sollten wir einen kritischen Blick auf das System werfen. Personalisierte Werbung, die genau auf meine Wünsche abgestimmt ist? Hört sich im ersten Moment sinnvoll an. Reizüberflutung, die ein sehr beeinflussbares Publikum glauben lässt, es kann das dargestellte perfekte Leben nur durch den Erwerb von bestimmten Produkten haben? Hört sich doch eher nach Manipulation und Realitätsferne an. Wahrscheinlich liegt das Influencer-Marketing irgendwo dazwischen und wir sollten die Vorzüge der Branche schätzen, aber unsere Rolle dabei, sowie unseren Konsum immer achtsam hinterfragen.

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Redaktion

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