Spätestens seit der Corona-Pandemie hat sich unser Blick auf das Bargeld geändert. In fast jedem Geschäft wird man gebeten, auf Bargeld zu verzichten und kontaktlos mit Karte zu zahlen. Laut einer Umfrage Ende 2019 konnte sich nur eine kleine Minderheit in Deutschland vorstellen, komplett auf Bargeld zu verzichten. Im April 2020 bezahlten aber bereits zwei Drittel der Supermarktkonsumenten digital, berichtet die Tagesschau. Sieht so die Zukunft des Geldes aus?
Was ist Geld überhaupt
Geld dient als Tausch- oder Zahlungsmittel. Ware gegen Ware auszutauschen, ist zu umständlich. Geld ist somit eine Recheneinheit, mit der man Waren und Dienstleistungen vergleichen kann. Zudem fungiert Geld als Wertaufbewahrungsmittel. Es soll über einen langen Zeitraum seinen Wert behalten, um beispielsweise zu einem späteren Zeitpunkt etwas zu bezahlen ohne dass sich der Wert ändert. Neben den Währungen der verschiedenen Länder gibt es auch viele private Vereinbarungen, die diese Funktionen von Geld erfüllen. Dies sind zum Beispiel Gutscheine, aber auch Krypto-Assets wie der Bitcoin. Gerade Bitcoin und andere digitale Währungen haben in den letzten Jahren immer mehr für Aufsehen gesorgt und geraten immer näher an unseren Alltag.
In Zukunft alles digital?
Die Art zu bezahlen ändert sich rasant, das steht fest. In Schweden beispielsweise bezahlen laut Angaben der schwedischen Zentralbank etwa schon 80% der Bevölkerung digital. Auch in China bezahlt man üblicherweise mit Karte oder mit dem Smartphone. Es ist einfacher, schneller und hygienischer, was für Viele gerade in der Corona-Pandemie ein entscheidender Faktor ist. In Schweden hat man bereits festgestellt, dass durch die vermehrte Benutzung von digitalen Zahlungsmethoden Überfälle auf Banken und Geldtransporte abgenommen haben, so die WirtschaftsWoche . Auch Schwarzarbeit könnte durch die Abschaffung des Bargeldes deutlich erschwert werden, da alle Zahlungen erfasst werden und deshalb nicht verschleiert werden können. Bargeld verschafft also Anonymität. Und das ist genau der Punkt.
Die Sache mit dem Datenschutz
Banken und Unternehmen würden Vieles über uns wissen: wo und wann wir einkaufen, was wir gerne lesen, welche Interessen wir haben und mit wem wir Essen gehen. Die chinesische App „WeChat“ ist eine der gängigen Zahlmethoden in China. Mit ihr kann man seinen Account direkt mit dem Bankkonto ebenso mit persönlichen Dokumenten wie dem Ausweis oder dem Führerschein verknüpfen und somit einfach und schnell bezahlen und Dokumente immer auf seinem Smartphone parat haben. Doch anhand dieser App sieht man das Problem. Zum Einen kann jedes verschlüsselte Dokument mit dem richtigen Schlüssel auch wieder entschlüsselt werden. Auch ist das Zahlen durch Scannen eines QR-Codes zwar so einfach wie noch nie, aber die Daten, die dabei gesammelt werden, werden an das Unternehmen weitergeleitet und dort analysiert. Das kritische Ranking von Amnesty vermutet, dass Tencent, das Unternehmen dahinter, mit der chinesischen Regierung zusammenarbeitet und die persönlichen Daten seiner Nutzer übermittelt. In einem Staat wie China kommt noch hinzu, dass es keinen vollständigen Datenschutz gibt. Doch nicht nur in China sammeln Unternehmen Daten. Auch in anderen Ländern werden Daten gespeichert und Algorithmen entwickelt, um ein Verhaltensprofil über NutzerInnen zu erhalten und so unterbewusst beeinflussen zu können. Besonders der Kauf von Produkten ist ein entscheidender Faktor, denn dadurch kann menschliches Kaufverhalten sehr genau nachvollzogen werden. Womöglich würden die Banken diese Daten bei Versicherungen und Krediten nutzen. Staaten, in denen Datenschutz und Bürgerrechte keine große Rolle spielen, hätten es einfach, Informationen über politisch Verdächtige unter die Lupe zu nehmen.
Andere Alternativen
Als eine weitere zukünftigen Zahlungsmethode zählt der Bitcoin, da diese Digitalwährung als sicherste und stabilste Kryptowährung gilt. Denn Bitcoin verschlüsselt sicher aufgrund des speziellen Systems namens Blockchain. Außerdem ist Bitcoin öffentlich, das heißt alle Transaktionen sind transparent für die Öffentlichkeit und stehen zur Verfügung. Es kann also niemand betrügen und das System täuschen. Hinzu kommt, dass Bitcoin keiner zentralen Institution oder Zentralbank angehört und mehrere Server auf der ganzen Welt besitzt. Wenn man einen Server hackt, kommt man nicht weit, da die anderen Server einspringen werden. Auch hier gibt es schon Geschäfte, in denen man mit dieser Währung bezahlen kann. In Prag beispielsweise kann man ein Hotelzimmer mieten oder Mittagessen gehen und dies mit Bitcoins zahlen.
Es ist also ein umstrittenes Thema, wie das Geld der Zukunft aussehen wird, doch die Welt wird eine Andere sein, wenn all unsere Zahlungen aufgezeichnet, zentral gespeichert und von künstlicher Intelligenz untersucht werden. Was ist eure Meinung dazu? Schreibt es gerne in die Kommentare
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