In den Medien hört man oft wie beispielsweise Straßenhunde gerettet wurden oder Tierschutzaktionen mit Spendenmaterialien im Ausland den Tieren helfen. Doch dabei wird meist völlig vergessen, dass auch bei uns in Deutschland viele Haustiere so gar nicht tierschutzgerecht leben. Beispielsweise leben Nagetiere, wie Kaninchen, Hamster und Co. oft in viel zu kleinen Käfigen oder Hunde dürfen zu selten raus.
Tiere als Familienmitglieder
Die Menschen lieben ihre Haustiere und behandeln diese wie Familienmitglieder. Genau darin liegt aber das Problem, denn viele Halter*innen haben keine ausreichenden Kenntnisse über die wirklichen Interessen ihrer Tiere. Stattdessen werden Haustiere so betrachtet, dass sie uns Menschen nutzen müssen, sie sollen Spaß machen und leicht zu halten sein. Wenn sie dagegen viel Kosten oder Dreck machen, werden sie uninteressant und entsprechen für viele nicht mehr den Vorstellungen eines Haustieres. So werden Haustiere ganz nach den Interessen des Menschen gezüchtet und gehalten. Haustiere werden oft nicht als Individuen mit eigenen Interessen und Ansprüchen wahrgenommen, sondern nur als eine Art Partner für den Menschen.
Doch sollte man sich nicht eigentlich die Frage stellen, was die Tiere selbst davon haben bei einem Menschen zu leben, anstatt nur auf die eigenen Interessen zu schauen?
Das Problem hat seinen Ursprung nicht nur bei den Halter*innen selbst, sondern reicht viel weiter bis zu einer festgefahrenen Grundeinstellung der Menschen. Unser ganzes System ist darauf ausgerichtet für den Menschen das Beste zu erreichen, sodass Tiere oft, wie fast jedes andere Produkt auch, in Zoofachläden bedenkenlos gekauft werden können. Selten wird dabei jedoch darauf geachtet wer der/die Käufer*in ist und ob es das Tier bei derjenigen Person auch in guten Händen ist und richtig versorgt und gehalten wird. Beispielsweise weiß fast niemand, dass die süßen, kuscheligen Kaninchen es eigentlich gar nicht mögen gekuschelt zu werden, sondern in Wahrheit Fluchttiere sind.
Die Käfiggröße
Ein weiteres Problem ist die Käfiggröße, denn dieses Problem gibt es nicht nur in der Massentierhaltung, sondern auch bei uns zuhause. Um bei dem Beispiel des Kaninchens zu bleiben muss gesagt werden, dass ein Kaninchen pro Tier mindestens 2 m² Auslauf braucht. Dabei wird oft gedacht, dass man dem Tier noch etwas Gutes tut, wenn der Käfig sogar zweistöckig ist, jedoch ist auch dieser Käfig für Kaninchen immer noch viel zu klein.
Insgesamt sollte man sich viel mehr darüber Gedanken machen, ob es nicht moralisch fragwürdig ist Tiere zu halten, nur damit wir glücklich sind und nicht gemäß den Interessen des Haustieres selbst. Um dem Ganzen entgegenzuwirken, sollte man sich vielleicht bei dem Kauf eines neuen Tieres nicht unbedingt ein ganz auf die eigenen Interessen gezüchtetes Tier holen, sondern ein Tier aus dem Tierheim, welches durch einen selbst ein besseres Leben bekommen kann. Denn erst dann würde man die Interessen des Tieres ein wenig mit den eigenen Interessen gleichstellen. Und wichtig ist auch noch, dass man sich genau über die Interessen und Bedürfnisse des Tieres informiert, um sicherzustellen, dass man diesen auch gerecht werden kann, bevor man sich ein Haustier kauft.
Seht ihr noch weitere Schwierigkeiten in dieser Problematik und was ist eure Meinung zu dem Thema? Schreibt uns dies gerne in die Kommentare 😊
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