Klonen – Fiktion oder schon bald Wirklichkeit?

Klonen – Fiktion oder schon bald Wirklichkeit?

Jeder von Euch kennt die fiktiven Klonkrieger aus Star Wars. Aber wem ist schon einmal ein „echter“ Klon über den Weg gelaufen? Jedem von Euch vermutlich, denn eineiige Zwillinge sind ein gutes Beispiel für natürliche Klone. Sie entstehen durch die Methode der Fortpflanzung, die wir als Mensch aber nicht erfunden haben. Weitere Beispiele sind Bakterien, die sich über Zellteilung vermehren oder auch das Setzten von Stecklingen im Garten!

Beim Klonen geht es um die Erzeugung von genetisch absolut identischen Zellen, Mikroorganismen oder höheren Organismen, die folglich exakt dasselbe Erbgut besitzen.

Es gibt zwei Verfahren, mit denen das Klonen von Lebewesen im Labor denkbar ist, nämlich das therapeutische und das reproduktive Klonen. Beide Verfahren starten gleich:

Sie entnehmen dem zu klonenden Organismus eine Zelle und isolieren deren Zellkern und damit praktisch die gesamte Erbinformation. Dieser Zellkern wird dann in eine unbefruchtete Eizelle, deren Zellkern zuvor entfernt wurde, eingesetzt. Aufgrund der neuen Erbinformation kommt es zu einer „normalen“ Weiterentwicklung der Eizelle.

Reproduktives Klonen

Das reproduktive Klonen ist eine Form des Klonens, die in der Reproduktionsmedizin und Zellbiologie zunehmende Bedeutung hat. Das Ziel ist es, einen genetisch identischen Organismus zu erschaffen, also dass aus der Eizelle mit dem neuen Zellkern ein Lebewesen entstehen kann. Im Unterschied zum therapeutischen Klonen bzw. Forschungsklonen, wird die Entwicklung des Embryos beim reproduktiven Klonen nicht nach kurzer Zeit abgebrochen. Das bekannteste Beispiel ist das Schaf Dolly, welches als erstes Säugetier im Frühjahr 1997 mit Hilfe von erwachsenen Körperzellen geklont wurde. Hierbei entnahmen die Forscher weiblichen Tieren Eizellen und entfernten daraus das Erbgut. Anschließend übertrugen sie in diese Eizellen das komplette Erbgut eines Spendertieres, setzten die Eizelle dann einer Leihmutter ein und geboren wurde Dolly!

Der Prozess hört sich relativ einfach an, doch der Teufel steckt im Detail. Die Geburt von Dolly war erst nach jahrelangen Vorarbeiten möglich. Und effizient war die Technik immer noch nicht: von über zweihundert implantierten Eizellen führte nur eine zu einer erfolgreichen Schwangerschaft. Außerdem entspricht das genetische Alter des Neugeborenen dem des Spendertiers, weshalb Dolly schon früh starb. Dennoch folgten noch viele weitere geklonte Mäuse, Hunde, Rinder und zuletzt sogar Affen. 

Durch das Klonen von Säugetieren wurde eine erneute Diskussion über ethische Grundwerte in Gang gesetzt. Diese Technik missachtet die Würde des Menschen und Tiers, indem sie es von einem Individuum zu einem Produktionsfaktor umwandelt. Durch die ungeschlechtliche Vermehrung wird das einzelne Individuum aus dem Kreislauf von Geburt und Sterben herausgenommen und damit zum biologischen Werkstoff bzw. Produkt herabgestuft.

Therapeutisches Klonen

Das therapeutische Klonen ist eine Form des Klonens, das der medizinischen Behandlung dient. Hierbei wird der sich bildende Embryo nach wenigen Teilungszyklen zerstört, wenn er erst aus wenigen Zellen besteht. Die einzelnen Zellen – die Stammzellen – sind das Ausgangsmaterial, um aus ihnen Organe oder Gewebe zu züchten.

Nach Vorstellung der Wissenschaftler könnte man in Zukunft zum Beispiel eine Niere nachzüchten und müsste nicht befürchten, dass sie vom Körper abgestoßen wird. Sie hätte ja den gleichen genetischen Code wie ihr Empfänger. Man wäre folglich nicht mehr auf Spenderorgane angewiesen und würde dadurch einen Ausweg aus der Organknappheit bei Transplantationen finden. Auch Diabetes oder Parkinson sollen sich irgendwann mit diesem Verfahren heilen lassen.

Gegner der Methode verweisen aber darauf, dass dafür ein Embryo getötet werden muss. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich in den gezüchteten Organen Krebsgeschwüre bilden, da es in der Natur der Stammzellen liegt, leichter zu entarten und zu wuchern.

Dabei sind auch die rechtlichen Aspekte nicht zu vergessen, denn zum Beispiel in Deutschland ist das therapeutische, wie auch das reproduktive Klonen im Embryonenschutzgesetz durch §6 ausdrücklich unter Strafe gestellt. Weltweit drängen Wissenschaftler deshalb auf mehr Freiheiten, um den Anschluss an die in anderen Ländern schon getätigten Versuche, nicht zu verlieren.

Es wird vor allem eine ethische Frage bleiben, ob sich die einzelnen Länder auf diesen Gentechnik-Wettlauf einlassen oder nicht.

Ob das Klonen mehr als Fortschritt oder als Bedrohung für unsere Gesellschaft gesehen wird ist folglich Meinungssache, weshalb uns eure Ansichten zu dem Thema in den Kommentaren sehr interessieren würde!

Wir können auf jeden Fall gespannt sein, ob wir in naher Zukunft ein jüngeres „Zwillingsgeschwister“ haben werden oder man bald sein verstorbenes Lieblingshaustier durch das Klonen wieder zum Leben erwecken kann.

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Athenais

4 Gedanken zu “Klonen – Fiktion oder schon bald Wirklichkeit?

  1. Mein Deutscher ist sehr schwach.
    Ich habe einen automatischen Übersetzer benutzt.
    Ich bin französischer Biologe im Ruhestand, und dieser interessante Artikel hat mir einiges beigebracht.
    Ich denke, er hat viel Arbeit gefordert, und ich gratuliere der Redakteurin.
    Guten Tag aus Frankreich.

    1. Merci pour ce sympathique commentaire! Comme cela nous fait plaisir que même la France apprécie nos articles:)
      P.S. très bon allemand!

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