Laptop vs. Stift und Papier

Laptop vs. Stift und Papier

Wie wichtig ist die Handschrift in Zeit der Digitalisierung? Besonders im Homeschooling, wenn wir Tag für Tag vor dem Rechner sitzen und immer weniger den Unterricht auf die „traditionelle“ Art und Weise verschriftlichen, haben wir uns diese Frage gestellt. Wir wollen gerne wissen, was die Schüler und Lehrer vom GiPS zu dieser Frage denken.

Unser Schulleiter Herr Doktor Mayer ist der Meinung, dass es keine eindeutige Antwort zu der Frage gibt. „Die jüngeren Schüler*innen brauchen für die Ausbildung ihrer Feinmotorik unbedingt das haptische Erlebnis des Stifts, der mit Widerstand über eine Unterlage geht. Und für die älteren Schüler*innen ist es sicher nicht möglich, in jedem Unterricht mit dem Laptop mitzuschreiben – die formale Sprache der Naturwissenschaften wäre hier eine echte Hürde.“

Auch der Schüler Marcell Völgyi aus der 10a vertritt den Standpunkt, dass man es „nicht übertreiben sollte. Besonders in Fächern wie Mathe Chemie oder Bio ist es doch sinnvoller alles selber zu zeichnen, da man hier viel Zeit spart. Auch sollte man natürlich nicht komplett auf die Handschrift verzichten. Am Ende denke ich aber, dass es sinnvoll ist solch eine Modernisierung zu beginnen.

Es ist für die meisten organisierter, man lernt den Umgang mit dem Laptop und es ist physisch auch einfach weniger belastend wenn man alles auf einmal dabei haben kann. (Vor allem wenn die Bücher auch digital sind). Es ist auch einfach sinnvoller, wenn wir uns auf die neuen Medien konzentrieren, und der Jugend das Tippen beibringen, vor allem in Fächern wie Deutsch oder GK, wo nun mal sehr viel geschrieben wird.“

„Der Umwelt schaden wir damit auch weniger, da viel weniger Papier für Arbeitsblätter und Aufschriebe verbraucht wird.“

Marcell Völgyi

Aylin Muslija aus der 8a ist ebenfalls für dich Digitalisierung, „weil man dadurch der Umwelt guttut, indem man keine Papiere mehr verwendet.“ Sie teilt auch das Argument, dass der Laptop vielen Schülern den Alltag erleichtert, „da sie nicht mehr den schweren Rucksack mit all den Büchern herumzutragen müssen.“

Leonie Thaler aus der J1 kann sich allerdings nicht vorstellen, dass man „das Papier und den Stift verbannt und alles mit dem Laptop schreibt“, aber findet, „dass man prinzipiell mehr mit Laptops arbeiten sollte, um das zu erlernen. Natürlich ist das auch immer etwas Persönliches, wie man besser klarkommt. Ich finde es manchmal einfacher etwas auf dem Laptop zu schreiben, aber letztendlich hilft es mir eigentlich, wenn ich meine eigene Handschrift sehe und es selber abgeschrieben habe.“

Frau Wagner hat dieselben Erfahrungen gemacht und braucht mehr als „die schmeichelnde Oberfläche des immer gleichen digitalen Endgeräts.“ „Wenn ich einen von mir gelesenen oder – noch besser – aufgeschriebenen Gedanken suche, erinnere ich mich nicht nur, an welchem Ort ich das geschrieben habe, sondern auch mit welchem Stift und auf was für eine Art Papier.

Im PC zu kramen in lauter gleichen Pfaden und Dateien, nur getippt oder gar hineinkopiert hilft mir wenig beim Finden. Darum neige ich immer noch dazu Seiten auszudrucken, zu kennzeichnen und abzuheften, um meinem Gedächtnis wichtige Unterstützungen zu geben.

Welche Sinne für uns zentral sind – darin sind wir Menschen ja unterschiedlich. Für „Fühler*innen“ wie mich sind Stift und Papier unersetzlich. Für Leute, die v.a. visuell gepolt sind, macht der Laptop vielleicht die schöneren Bilder.“ Allerdings ist Frau Wagner der festen Überzeugung:

„Handschrift ist Hirnschrift – sagt man in der Grundschule.“

Frau Wagner

„Beim Schreiben mit der Hand wird eine komplexere Hirntätigkeit angeregt als beim Tippen von Buchstaben und Inhalte können besser im Kopf behalten werden.

Allerdings nur, wenn die Handschrift flott und selbstverständlich aus der feinmotorisch geschulten Hand fließt. Denn wer beim Schreiben nachdenken muss, wie herum der Buchstabe geht und wie man ein Wort schreibt, kriegt oft vom Inhalt nicht viel mit.

Lesen lernen und schreiben lernen bedingen, ergänzen und befördern sich gegenseitig. Wer mehr liest, tut sich mit dem Schreiben leichter, wer viel schreibt, lernt leichter schneller lesen …

Wenn jemand aber mit der Handschrift Mühe hat, weil sich die Buchstaben im Kopf gern drehen und die Wörterbilder nicht im Gedächtnis bleiben wollen – wer größere Probleme mit der Rechtschreibung hat oder mit der Beweglichkeit der Finger, der Feinmotorik – für diese Leute kann ein Laptop ein Segen sein. Nicht nur wegen der Autokorrektur, sondern auch weil die Technik eine Ordnung vorgibt und die Schrift immer ordentlich und lesbar aussieht.

Auch für Schüler*innen und Lehrer*innen, die dazu neigen, im Schulranzen einen Bodensatz anzusammeln, weil sie sich mit dem Einordnen und Abheften schwertun, kann ein Laptop Schullaufbahnen retten. Und leichter zu tragen ist er auch noch!

Also zusammengefasst: Für manche Menschen bietet der Laptop leichtere Zugänge zum Lesen, zum Schreiben und zum Ordnung halten, die ihnen Bildung besser zugänglich machen. Die meisten Menschen brauchen fürs Lernen mehr als Tasten, weil Handgeschriebenes ihnen leichter, besser und länger im Gedächtnis haften bleibt.“

„Stift und Papier abschaffen? – Niemals!    Laptops ermöglichen? – Ja, denen es hilft!“

Frau Wagner

Die Ansicht von Frau Riegler ist dagegen: „Eine gesunde Mischung macht’s. Ich denke es ist auch alters-, fach- und dann auch themenabhängig. Was bleibt eher hängen z. B. im Rechtschreibunterricht, wenn man mitschreibt oder tippt!?

Um zu unterscheiden, wie man [fiːl] richtig schreibt, kannst man besser visuell und feinmotorisch entlang einem handgeschriebenen „f“ von oben nach unten fallen und sich einprägen, wohingegen in ein „v“ ähnlich einer Eiswaffel eine Kugel Eis oder viel mehr passen vs. die einzelnen Buchstaben auf der Tastatur per Adler-Suchsystem zu tippen.

Schreibt man auf dem Laptop mit, ist es vor allem in den höheren Klassen von Vorteil, wenn das 10-Fingersystem beherrscht und im Unterricht quasi nebenher mitschreiben kann ohne ständig auf den Bildschirm oder die Tastatur zu blicken und die Hausarbeit schreibt sich dann evtl.
auch schneller.“

Herr Mayer vertritt ebenfalls diese Ansicht: „Die Jüngeren mit Papier und Bleistift, die Älteren mit einem Tablet und Laptops für gezielte Anwendungen: Auswertung von Messergebnissen, Erstellung von Präsentationen, Recherche, …. Hier stellt sich unser Schulleiter allerdings die Frage „wer genau die „Jüngeren“ und wer die „Älteren“ sind, da sollte noch ein wenig geforscht werden, um nicht nur dem üblichen Bauchgefühl „Grenze zwischen Mittelstufe und Oberstufe“ zu folgen.“

Zusammenfassend kann man sagen, dass es unbestreitbare Vorteile im Bereich der Digitalisierung gibt. Die traditionellen Seite der Handschrift ist in manchen Bereichen dennoch nicht wegzudenken. Wir können gespannt sein, welche Kombinationen in der Zukunft die Oberhand gewinnen werden.

Und was denkt ihr dazu? Schreibt gerne eure Meinungen zu diesem Thema in die Kommentare!

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Athenais

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