Kommen wir erstmal zu ein paar Merkmalen von Bibern. Biber sind Säugetiere, welche meist in einer Gruppe aus den Elterntieren und den zwei letzten Jungtiergenerationen zusammenleben. Biber haben große Nagezähne, welche immer weiterwachsen und womit sie ganze Bäume fällen können. Sie sind außerdem ausgezeichnete Taucher und Schwimmer. Sie ernähren sich vegetarisch und essen meist Kräuter und Rinde. Ihre Lebenserwartung liegt in freier Wildbahn bei ca. 14 Jahren, doch in Gefangenschaft sind es bis 35 Jahre.
Ein gutes Jahrhundert war der Biber in Süddeutschland ausgerottet, da das letzte Exemplar im Jahre 1860 erschossen wurde. 107 Jahre später hat man dann ein Biberpaar ausgewildert. Seitdem verbreitet sich der Nager entlang der Donau und den naheliegenden Gewässern. 2014 hat sich dann das erste Biberpärchen zwischen Herrenberg und Tübingen an der Ammer niedergelassen.
Das erste Exemplar, seit fast 150 Jahren, hat sich erst vor Kurzem im Kreis Böblingen bei Gültstein niedergelassen und hat bereits einen mächtigen Damm gebaut. Es gab zwar auch Biber im Kreis Böblingen, welche aber nach der Aussage von Udo Dubnitzkis nur auf der Durchreise waren. Bei den Bibern in Gültstein handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um einen Einzelgänger, sondern wahrscheinlich um ein Biberpärchen, welches ein Revier gegründet hat. Möglicherweise hat das Paar schon Nachwuchs in die Welt gesetzt, doch das kann man noch nicht ganz sicher sagen.
Biberjungen bleiben meist 2 Jahre bei ihren Eltern. Wenn dann noch ein weiterer Wurf ansteht, wird die älteste Nachwuchsgeneration jedoch aus dem Bau geworfen. Diese müssen sich nun ein eigenes Revier suchen. Die Reviergröße ist meist abhängig von dem Nahrungsmittelangebot und weiteren Faktoren. Dann nehmen sie ungefähr eineinhalb bis vier Kilometer eines Flusses oder Baches ein. Wenn ein Biberpärchen ein Revier eingenommen hat, bleiben sie diesem auch bis an ihr Lebensende hin treu.
Biber gelten auch als sehr wehrhaft vor allem, wenn ein Jungtier gerade frisch aus dem Bau der Eltern rausgeworfen wurde und gerade ein neues Revier sucht. Außerdem sollte man Biberdämmen nicht zu nahekommen, da sie sich auch potenziellen Eindringlingen sehr wehrhaft verhalten. Das gilt auch gegenüber Menschen. Deshalb die Tiere einfach in Ruhe lassen und aus der Ferne beobachten und nicht zu nah rankommen. Außerdem sind die Dämme streng geschützt und wer dort Hand anlegt, dem drohen empfindliche Strafen und sogar strafrechtliche Konsequenzen.
Biber stellen natürlich auch eine Gefahr für die ganzen Bäume, die am Fluss stehen, dar. Deshalb werden auch einige Bäume vor den Bibern gesichert, indem sie eine sogenannte „Drahthose“ um ihren Stamm gebunden bekommen. Nicht nur die Bäume sind gefährdet, sondern auch die umliegenden Raps und Mais Felder. Dagegen könnten kleine Stromzäune installiert werden, um die Nager davon abzuhalten.
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