Wieso Schlaf wichtiger ist als man denkt

Wieso Schlaf wichtiger ist als man denkt

Jeder kennt den Spruch „Du brauchst 7-9 Stunden Schlaf pro Nacht.“. Aber wieso eigentlich? Wieso sollten wir ein Drittel unseres Lebens mit schlafen verbringen?

Evolutionär gesehen ist Schlaf die sinnloseste Form der Existenz, die es überhaupt geben könnte. Wir können weder Nahrung sammeln oder jagen, noch können wir uns verteidigen oder fortpflanzen. Wir können im Schlaf scheinbar nichts von den überlebenswichtigen Dingen tun, die wir eben so tun.

Wieso aber ist Schlaf so essenziell?

Wenn wir versuchen, unser Leben effizienter zu gestalten, ist Schlaf normalerweise das erste, was verkürzt wird, um Platz in unseren Zeitplänen zu schaffen. Ironischerweise führt das zum genauen Gegenteil. Das was wir durch weniger Schlaf verbessern wollen, wird durch den Schlafenzug einbüßen. Weniger Produktivität, Kreativität, Konzentration, Geduld, Kommunikationsfähigkeit und vieles mehr. Das liegt daran, dass weniger Schlaf zu einem weniger effektiven Gehirn und damit auch zu einem weniger gesunden Körper führt.

Lange Jahrhunderte lang nahm man genau die zuvor beschriebene fragwürdige Haltung zum Schlaf an. Heute wissen wir aber, dass unser Gehirn während des Schlafs Höchstleistungen erbringt und diese Phase des Tages rein gar nichts mit Passivität zu tun hat.

Im Schlaf verarbeiten wir Erlebtes vom Tag und Lernprozesse werden angestoßen sowie abgespeichert. Dabei wird der restliche Teil teilweise „heruntergefahren“. Atmung, Kreislauf und der Puls sind langsamer als sonst. Während wir schlafen durchlaufen wir unterschiedliche Schlafphasen, die sich immer wieder abwechseln. Die Schlafphasen besitzen unterschiedliche Aufgaben. Unterteilt wird in Leicht-, Mitteltief-, Tiefschlaf und Traumschlaf. Dabei dient der Tiefschlaf bzw. REM-Schlaf vor allem der Erholung des Körpers ebenso wie der Erhaltung und Reparatur unserer Organe. Ausreichend Tiefschlaf verhindert bzw. verlangsamt den Alterungsprozess. Im Traumschlaf findet dann die geistige Erholung statt. Wenn Probanden unter Versuchsbedingungen der REM-Schlaf entzogen wurde, dann entwickelten diese eine depressive und aggressive Verstimmung.

Kurzgesagt dient Schlaf der Erholung des Körpers und des Geistes sowie der Gedächtnisbildung und dem Energiesparen.

Wie viel Schlaf nun wirklich nötig ist

Immer mehr Menschen leiden unter Schlafstörungen. 34% der Deutschen gaben 2017 laut dem Beurer Schlafatlas an den Wunsch zu haben regelmäßig mehr zu schlafen.

Die durchschnittliche Schlafdauer liegt in Deutschland bei etwa 7 Stunden. Diese Zahl dienen allerdings nur als Richtwert, denn Wissenschaftler nehmen an, dass die optimale Schlafdauer biologisch von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Unsere Erbanlagen spielen also bei der Frage um den optimalen Schlafbedarf eine entscheidende Rolle.

Wie viel Schlaf gesund ist, lässt sich tatsächlich nicht klar beantworten. Unstrittig ist aber, dass die optimale Schlafdauer vom Alter abhängig ist. Neugeborene, Babys und Kinder benötigen mehr Schlaf als Erwachsene. Trotzdem kommen die einen mit mehr und die anderen mit weniger Schlaf aus. Ausschlaggebend ist außerdem die Schlafqualität. Kommt es während des Schlafens zu mehreren Unterbrechungen, ist der Schlaf weniger erholsam, als wenn wir nur ein paar Stunden Schlaf bekommen, dabei aber ungestört durchschlafen können.

Was Schlafmangel auslösen kann

Zu wenig Schlaf macht krank. Es gibt aber auch Studien, die belegen, dass zu viel Schlaf, besonders in Kombination mit Bewegungsmangel, auch schädlich sein kann. Schlafmangel macht aber nicht nur die bekanntlich schlechte Laune, sondern auch Kopfschmerzen bis zu Magen-Darm-Probleme. Durch Schlafentzug wird das Immunsystem geschwächt und die Aufmerksamkeit sowie die Konzentration nehmen ab. Wer nicht ausreichend geschlafen hat ist am Tag müde, wodurch die Leistungsfähigkeit reduziert wird und die Unfallgefahr zum Beispiel im Straßenverkehr erhöht wird. Laut ADAC ist die Verkehrstüchtigkeit nach 17 Stunden ohne Schlaf mit einer Blutalkoholkonzentration von 0,5 Promille vergleichbar. Nach 24 Stunden verhält sich der/ die Fahrer*in etwa wie bei einem Promille.

Im Schlaf Körper und Geist zu regenerieren, klappt in vielen Fällen nicht so einfach, wie man sich das wünscht. Teilst du auch diese Erfahrung? Was sind deine Erfahrungen mit dem Schlaf. Lass es uns in den Kommentaren wissen.

Folgt uns gerne auf Insta!

Redaktion

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert