Von der heutigen Müllentsorgungsstruktur mit einiger Mülltrennung, aber sehr viel uneffektiver Handhabung muss in der Zukunft auf ein besseres, effektiveres Konzept umgestellt werden: ‚Statt ins Meer zurück in den Supermarkt‘.
Die Struktur und Idee on Recycling gibt es schon heute, doch die wirkliche Umsetzung lässt noch auf sich warten. Häufig wird das gesammelte Material noch verbrannt oder zum Recycling in Länder exportiert, in denen es dann nicht aufgearbeitet wird oder unter hochgiftigen Verfahren die Materialien voneinander getrennt werden.
Recycling in wirklicher Umsetzung würde bedeuten, nahezu alle Rohstoffe aus den Produkten mit möglichst geringer Erzeugung von giftigen Abfällen zurückzugewinnen.
Im Folgenden ein paar vielversprechende Ansätze, die bereits verfügbar sind und die Richtung der weiteren Forschungen aufzeigen.
- Die Basis für effektiveres Recycling ist die effizientere Trennung und Verwendung besserer Sortierungsmechanismen. Z.B. muss auf die vorherige Verwendung mit Lebensmitteln oder anderen Produkten geachtet werden. Eine detailliertere Kunststofftypenmarkierung z.B. durch Markerpartikel auf der Oberfläche die sich unter fluoreszierendem Licht leicht erkennen lassen (Firma Polysecure) eröffnete weitere Möglichkeiten. An einer Abtrennung von Störstoffen durch effiziente Prozesse wird mit verschiedenen Methoden geforscht.
- Das Ergebnis einer Forschungsarbeit in der University of California beschreibt einen chemischen Prozess, der Polyethylen mit relativ geringem Aufwand in Basisstoffe für chemische Produkte umwandeln kann. Das Verfahren kommt ohne Lösungsmittel und Zusatzstoffe aus und läuft bei Temperaturen unter 300 Grad. Es entstehen Kohlenwasserstoffe, die in Reinigungs- und Pflegemitteln, Farben und Lacken, Klebstoffen sowie Lösungsmitteln verwendet werden können und bisher hauptsächlich aus Erdöl gewonnen werden.
- RedWood Materials ist eine Firma, die sich seit drei Jahren daran arbeitet E-Auto-Batterien zu recyclen. Sie zerlegt die Batterien und gewinnt wichtige Rohstoffe zurück, die heute unter fragwürdigen Bedingungen abgebaut werden. Ein Produkt ist Kobalt, vom den bereits 90% der ursprünglichen Menge zurückgewonnen werden können.
- An der Nanyang Technological University, Singapore wird daran geforscht die Wertstoffe von Lithium-Ionen-Batterien mit Hilfe von getrockneten Orangenschalen und Zitronensäure zurückzugewinnen. Es verbleiben Reststoffe, die jedoch nicht giftig sind.
Upcycling
Eine Alternative zum Recycling, bei dem die Grundstoffe aus Produkten durch Zerlegung wiedergewonnen werden, ist das Upcycling, bei dem bereits bestehende Produkte oder Teile davon in neuen Produkten wiederverwertet werden. Häufig wird das Upcycling noch als kreative Nische betrachtet, in der alte Dinge in neue brauchbare Unikate verwandelt werden. Diese Sichtweise ist jedoch nicht mehr ganz korrekt.
Upcycling wird in der Textilbranche bereits begonnen. Es werden von Firmen ganze Kollektionen an Kleidungsstücken aus Upcycling angeboten. Die Umsetzung wird dabei unterschiedlich gehandhabt, von der Verwendung ganzer Stoffe bis zur Zerlegung der Stoffe in Microfasern, die dann wiederverwendet werden. Der Trend erstreckt sich über High Quality Fashion bis zu Wäsche mit Anteilen von Recyclingmaterial im Supermarkt.
Firmen wie Patagonia oder die Autodesk Foundation haben sich zum Ziel gesetzt in der Zukunft ganz ohne die Verwendung von neuen Stoffen auszukommen. Sie erstellen aus dem Müll der Meere Surfzubehör, nehmen ausgediente Kleidung zurück und bedenken bereits im Design die mögliche Wiederverwendung der Stoffe, in dem Materialen verwendet werden, die nicht wieder getrennt werden müssen um sie neu zu verwerten. Ein solcher Ansatz vermeidet bereits das nötige Recycling.
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