Gespräch mit der Professorin Dr. Annette Hofmann von der Ludwigsburger Hochchule
Was Hat Sie dazu bewegt diesen Beruf aus zu führen? Was wollen Sie bewirken?
Meine Begeisterung für Bewegung und Sport. Ich wollte diese Begeisterung an andere, vor allem diejenigen, die sie nicht haben oder die sich eingeschränkt bewegen können, weiterleiten.
Wie lange üben Sie ihren Beruf schon aus?
Kann man nicht genau sagen, da bei einer universitären Laufbahn die Grenzen nicht einfach sind. Wann ist man Studierende, Doktorandin mit Nebenjob an der Uni etc.
Eine Stelle habe ich seit 1993.
Warum haben Sie den Sport zu ihrem Beruf gemacht?
Ich wollte Sport studieren, da es sehr viele tolle und interessante Angebote gab im Studium und ich wollte viele kennenlernen.
Woher kommt ihre Begeisterung für die Sportgeschichte und wie begeistern Sie andere dafür?
Durch ein Seminar, als ich der USA studiert habe.
Geschichte ist ein trockenes Fach, ich versuche durch interessante Themen (z.b. Frauensport), aber auch Projekte, das Fach lebendiger zu machen in einer Form einer „gelebten Sportgeschichte“.
Wem würden Sie diesen Beruf empfehlen?
Menschen, die gerne Sport treiben, aber auch ausdauernd und willig sind die Abende und Wochenenden mit wissenschaftlichen Arbeiten zu verbringen und auf das Ausgehen verzichten.
Was muss man mitbringen um diesen Beruf auszuführen?
Engagement, Interesse für Sport und Bewegung, man muss auch gerne mit Menschen zusammenarbeiten.
Gibt es Nachteile, wenn ja welche?
Man hat immer etwas zu tun und hat nie alles abgearbeitet, man hat also immer ein schlechtes Gewissen.
Können Sie ihre Arbeitszeiten Weitgehend selbst einteilen?
Ja.
Was macht ihnen am meisten Spaß?
Die unterschiedlichen Herausforderungen, Lehre (mit Studierenden), aber auch das Schreiben von wissenschaftlichen Aufsätzen.
Wie geben Sie ihren Studenten ihren Enthusiasmus am Sport weiter?
Indem ich mit ihnen darüber spreche, was ich alles mache, und ihnen zeige, wie viele Bereiche es im Sport gibt, wo man was machen kann, also nicht nur „Sportlehrerin“.
Wie schaffen Sie es sich neben der Lehrprofessur noch in so vielen Organisationen einzubringen?
Ich kann vieles verknüpfen. Ich kann meine Studierenden oft einbinden und ich kann auch von meinen Erfahrungen in den anderen Institutionen in der Lehre berichten. Außerdem kann ich Netzwerke für Studierende schaffen, ihnen Praktika vermitteln etc. oder auch wissenschaftliche Arbeiten
Welche wichtige Verbindung sehen Sie zwischen Sonderpädagogik bzw. Erlebnispädagogik und Sport?
Die Erlebnispädagogik ist in meinen Augen für alle wichtig. Sie wird aber auch häufig in Sonderpädagogischen Settings angeboten, um hier weitere Bereiche zu finden in denen sich die Menschen entfalten können. Hier geht es weniger um Leistung (im Vergleich zum Sport), sondern darum, das man seine Erfahrungen über Erlebnisse, die vielleicht im Alltag kaum in dieser Form vorkommen, erweitert werden. Es geht auch um die Gemeinschaft, die gegenseitige Unterstützung und wenn man die Angebote draußen durchführt, auch um die Naturerfahrung!
Möchten Sie kurz Stellung nehmen zum Thema E-Sports?
In jedem Fall bin ich kein Fan von E-Sport, da er zu einer weiteren Entkörperung der Gesellschaft und vor allem jungen Menschen führt. Die Bindung zur Natur und Primärerfahrungen werden immer weniger, da es immer mehr Vorschriften gibt, und E-Sport hilft da auch nicht weiter. E-Sport wird in manchen Ländern schon eingeführt. Ich finde man muss dagegen kämpfen!!! Und das ist meine Aufgabe als Sportpädagogin.
Denken Sie, dass ihre Arbeit, mit all dem was Sie täglich leisten, ordentlich bezahlt ist?
Ja.
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