Wie wird Sport definiert?

Sport ist ein kulturelles Tätigkeitsfeld, bei dem Menschen ihre jeweiligen Fähigkeiten und Fertigkeiten nach selbst gesetzten oder übernommenen Regeln und auf Grundlage der gesellschaftlich akzeptierten ethischen Werte in der Bewegungskunst vergleichen.

Und was ist mit Schach?

Es handelt sich um ein Brettspiel für zwei Personen, die mit je sechzehn schwarzen bzw. weißen Schachfiguren (von unterschiedlichem Wert und mit unterschiedlicher Funktion) abwechselnd ziehen. Ziel ist es, den gegnerischen König matt zu setzen.

Nach dem Betrachten der zwei Definitionen, kann man in der Tat grübeln, ob Schach ein Sport sein soll. Es fällt schwer, zu glauben, dass diese sitzlastige Aktivität in eine gemeinsame Kategorie mit beispielsweise Sprinten oder Basketball fällt.

Allerdings gibt es gute Gründe dafür:

  1. Schach ist ein Denksport. Der Sieg hängt weder vom Glück noch vom Zufall ab sondern vom Können. Deshalb gilt das Glücksspiel Poker etwa nicht als Sport.
  1. Schach wird wie jeder andere Sport auf der ganzen Welt nach klaren Regeln gespielt. Es gibt Turniere, Einzel- und Teamwettkämpfe, sogar Schach-Olympiaden. Die Leistung eines Spielers lässt sich dabei genau messen.
  1. Als Auswirkungen des Sports werden besondere Eigenschaften wie Ausdauer, Belastbarkeit, Aktivität, Selbstbewusstsein, Leistungsbereitschaft, Selbstkritik, Toleranz, Fairness und soziale Einstellung festgehalten. Es kann keinen Zweifel darüber geben, dass diese positiven Effekte auch für den Schachsport zutreffen.
  1. Wer dem Turnierspieler im Schach seine hohe körperliche Anstrengung bestreitet, der weiß nicht, wovon er spricht. Viele Untersuchungen weisen nach, dass Herz, Atemfrequenz, Blutdruck und Hautreaktion hohen Belastungen unterworfen sind und enorme Gewichtsverluste während eines Turniers auftreten, so dass auch für Schachspieler eine bestimmte Lebensweise mit regelmäßigem Training, Ausübung anderer Ausgleichssportarten und eine gesunde Ernährung notwendig sind. Es ist deshalb nicht überraschend, dass hervorragende Schachspieler auch Meister in anderen Sportarten sind.

Dass Schach eine Sportart ist, wurde durch die Anerkennung von der IOC im Jahr 1999 bestätigt, auch wenn es bis jetzt noch nicht bei den Olympischen Spielen zugelassen wurde.

Athénaïs Nerling

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